Macht Bio Einweggeschirr überhaupt Sinn?
Nachdem in den Folgejahren nach 2019 viele Neuerungen umgesetzt und unterschiedliches Gesetze in Kraft getreten sind ist die Frage "Macht Bio Einweggeschirr überhaupt Sinn?" so aktuell wie nie. Denn es wurde ein Plastikverbot erlassen, eine Plastiksteuer erhoben, sowie eine Mehrwegpflicht eingeführt. Daher können wir an dieser Stelle anregen, diesen Beitrag erneut zu lesen und zu begutachten.
Denn SWR- Kaffee oder Tee stellt sich berechtigt die Frage „Macht Bio Einweggeschirr überhaupt Sinn?“ Gibt es Alternativen zu Plastik Geschirr, jetzt wo das Verbot von der EU beschlossen ist und wenn ja welche?
Fragen die selbstverständlich aufkommen und beantwortet werden sollten, so wie SWR das bereits im Ansatz getan hat. Wir als Großhändler für Bio Einweggeschirr empfinden den Artikel jedoch nicht ganz korrekt und möchten daher dazu Stellung beziehen und einige Punkte richtig stellen.
Behauptung 1: Bio Einweggeschirr hat keine Vorteile in der Ökobilanz
Der SWR stellt in dem Artikel die Behauptung auf, dass Bio Einweggeschirr als biologisch und nachhaltig beworben wird, es jedoch keinerlei Vorteile in der Ökobilanz gegenüber anderen Arten von Einweggeschirr hat und nur teurer verkauft wird.
Diese Aussage zu treffen und Bio Einweggeschirr zu pauschalisieren, dabei jedoch weitere Materialien wie Palmblatt und Zuckerrohr gänzlich außer Acht zu lassen ist stark fragwürdig.
Im Weiteren wird beschrieben, dass Bio Einweggeschirr mit Energieaufwand und Chemikalien hergestellt werden muss. Selbstverständlich, welches Produkt kann ohne Energie hergestellt werden? Chemikalien? Nun hier gibt es große Unterschiede und daher ist es nicht pauschal zu betrachten. Wir bei dishio verzichten bspw. bei Einweggeschirr komplett auf Bleichmittel (Pappe), Chemikalien und Beschichtungen.
Darüber hinaus wird in dem SWR Artikel beschrieben, dass sich kompostierbare Kunststoffe kaum in der Umwelt zersetzen. Diese Aussage ist durchaus richtig, doch wir finden der Fairness halber, sollte auch hier ein Vergleich zu regulärem Plastik getroffen werden. Klar ist, dass sich reguläres Plastikgeschirr deutlich langsamer zersetzt als kompostierbares Einweggeschirr aus Bio Kunststoff. Zudem verändert sich das Bild beim Einsatz von Kompostieranlagen der Abfallwirtschaft. Hier ist Bio Kunststoff biologisch abbaubar, wohingegen das bei Plastik nicht der Fall ist.
SWR schreibt weiter: Alles Einweggeschirr gehört nach dem Fest im Park in den Restmüll.“ Unseres Erachtens nach steht es außer Frage, dass man Einweggeschirr nach der Verwendung angemessen entsorgt. Leider ist das allzu häufig nicht der Fall oder es mangelt an Möglichkeiten. Dennoch ist an dieser Aussage zu bemängeln, dass das nicht auf alle Arten von Bio Einweggeschirr zutrifft und ein falscher Eindruck vermittelt wird. Denn es gibt umweltfreundliches Einweggeschirr, das durchaus über die Biotonne entsorgt werden kann. Der SWR Beitrag hinkt auch deswegen hinterher, weil der Bericht von der genannten Quelle Verbraucherzentrale NRW lediglich Einweggeschirr aus PLA und Pappe getestet und verglichen hat.
Wirklich umweltfreundlich ist nur Geschirr, das gespült und immer wieder verwendet wird. Natürlich ist Geschirr, dass wiederverwendet werden kann eine sehr gute Wahl. Der Einsatz von Mehrweggeschirr ist jedoch nicht immer möglich, denn es gibt Bereiche, Veranstaltungen oder Festivals, in denen Einweggeschirr nur schwer zu ersetzen ist. Unser Anspruch ist es genau dort unser umweltfreundliches Einweggeschirr einzusetzen um Nachhaltigkeit zu fördern. Denn es steht fest, dass die Alternativen zu Plastik Geschirr umweltfreundlicher sind.
Die Alternativen zu Plastik Geschirr
Im Folgenden gehen wir gezielt auf die Alternativen zu Plastik Geschirr, basierend auf den jeweiligen Rohstoffen bzw. Formen von umweltfreundlichem Einweggeschirr ein und beleuchten in diesem Zuge ebenfalls die Thesen vom SWR.
Bio-Plastik wird häufig mit "umweltfreundlich", "kompostierbar" oder "öko" beworben. Synthetische Polymere werden meist aus Zucker und Stärke aus Mais und Rüben hergestellt. Tatsächlich sind sie zwar in einer industriellen Kompostieranlage verrottbar und doch bleiben oft Reste übrig, die von Hand aussortiert werden müssen. Außerdem lässt sich Bio-Kunststoff von herkömmlichem Kunststoff kaum unterscheiden und so landet auch konventionelles Plastik in der Biotonne und verschärft das Müllproblem. Das Geschirr ist nicht hitzebeständig und verformt sich bei Temperaturen von über 45°C.
Die Aussagen über Bio Plastik treffen im Grundsatz zu und dennoch ist Bio Plastik ins falsche Licht gerückt. Denn dass es „nur“ in Kompostieranlagen abbaubar ist und dabei kleine Rückstände bleiben, ist nicht zwingend verwerflich. Diese Kunststoff Rückstände sind auch jetzt schon in Komposterden und anderen Produkten zu finden. An dieser Stelle ist auch zu hinterfragen, ob die Kompostieranlagen gar optimiert werden müssen um die vollständige Kompostierung zu gewährleisten. Ähnlich gestaltet es sich bei der Entsorgung von Plastik und Bioplastik. Dort sind die Personen, als auch die Abfallwirtschaft gefragt, die den Abfall falsch oder gar nicht sortieren.
Darüber hinaus haben verschiedene Studien relativ einheitlich ergeben, dass PLA, sprich Bio Verpackungen Vorteile hinsichtlich der Thematik Klimawandel und fossilem Ressourcenverbrauch haben. Die Ökobilanz könnte zudem weiter optimiert werden, wenn statt extra angebautem Mais gezielt Ernterückstände zur Herstellung genutzt werden würden. Wenn Du mehr über das Sortiment rund um Bioplastik erfahren möchtest schau gerne in unsere Kategorie Einweggeschirr aus Bioplastik. Quelle: Umweltbundesamt- Untersuchung der Umweltwirkungen von Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen
Obwohl Bambusgeschirr als Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen beworben wird enthält es oft bis zu 60% Kunststoffanteile. Meist handelt es sich hierbei um Melaminharz das nierenschädigend wirkt und Formaldehyd, das Gewebeschäden verursacht. Oft sind diese Inhaltsstoffe auch nicht ausreichend deklariert und 30 - 50% der von Ökotest geprüften Geschirrteile überschreiten den Grenzwert für Melamin von 2,5mg/Kg. Das bedeutet, dass zwei von drei Produkten gesundheitsgefährdend sind. Dieser Effekt verstärkt sich im Gebrauch noch deutlich. So wird nur manchmal darauf hingewiesen, dass Flüssigkeiten eine Temperatur von 70°C nicht überschreiten sollen. Auch durch das reinigen im Geschirrspüler wird die Oberfläche nach und nach aufgeraut und schädliche Stoffe können verstärkt austreten.
Selbstverständlich ist es an dieser Stelle schwer für alle Anbieter von Bambus Geschirr zu sprechen. Im Umkehrschluss aber auch alle Anbieter und Bambus Artikel zu kennen und zu bewerten. Wir bei dishio können aber sicher von unseren Bambus Schalen, Bambus Tellern und Bambus Bestecken behaupten, dass diese ohne chemische Zusätze oder Beschichtungen sind. Zudem weisen wir bei den Artikeln, bei denen es notwendig ist, auch auf die maximale Gebrauchstemperatur hin um einen sicheren Umgang zu gewährleisten.
Palmblätter dienen hauptsächlich zur Herstellung von Tellern oder kleinen Schüsselchen. Sie stammen fast ausschließlich aus Indien und fallen dort von der Arekapalme (Betelnuss) ab. Die Anbieter bewerben, dass dies ein natürlicher Prozess ist und keine Palme gefällt werden muss. In den Blättern wurden aber bei Tests von Ökotest 06/2018 Pestizide, Keime und Schimmelpilze und in einem Produkt auch Rückstände des bei uns verbotenen Insektizids DDT gefunden. Das wird dort immer noch zur Bekämpfung von Malaria eingesetzt. Manche Produkte wiesen auch einen unangenehmen Geruch auf der bei Essen störend wirken kann.
Es ist durchaus vorstellbar, dass einige Anbieter nicht so sehr auf Qualität achten wie es nötig wäre um einwandfreies Geschirr aus Palmblättern zu fertigen. Unsere Palmblatt Teller, Palmblatt Schalen und Palmblatt Tabletts sind, wie unser Bambusgeschirr ohne chemische Zusätze oder Beschichtungen, sowie geruchs- und geschmacksneutral. Durch unsere hohen Qualitätsansprüche ist unser Palmblatt Geschirr sogar wasserdicht, hitzebeständig, gar für den Backofen, aber auch die Tiefkühlung geeignet. Das ist sind qualitative Unterschiede die Du merken wirst.
Sie war immer schon die klassische Alternative zu Plastik. Pappteller oder Becher sind aber meist mit einem Kunststoff beschichtet. Das vermindert die Kompostierfähigkeit und so hat sie lange Rottungszeiten. Kompostierbetriebe sortieren sie aus dem Biomüll aus. Außerdem gilt: weiße Produkte erhält man nur durch den Einsatz von Bleichmitteln. Hier wird aus Kostengründen meist Chlorbleiche eingesetzt, andere Bleichverfahren sind sehr kostenaufwändig.
Es ist richtig, dass klassisches Einweggeschirr aus Pappe auf Grund der Verwendung mit fettigen und flüssigen Lebensmitteln häufig eine Kunststoff Beschichtung enthält. So zum Beispiel bei einigen Papptellern, Suppenschalen oder Coffee to Go Bechern. Genau das haben wir erkannt und verändert, so dass diese Kunststoff Beschichtung entweder komplett weggelassen oder durch eine PLA Beschichtung ersetzt wurde. Dementsprechend ist Einweggeschirr aus Pappe kompostierbar. Natürlich existiert am Markt nach wie vor das bisherige Pappgeschirr mit Beschichtung, doch spricht man über die Anbieter von Bio Einweggeschirr, so kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass diese umweltfreundliche Alternativen und Ausführungen anbieten. So in jedem Fall bei uns, denn unser Sortiment enthält ausschließlich Pappgeschirr ohne Plastik. Darüber hinaus verzichten wir gänzlich auf Recyclingpapier und daher auch auf das vom SWR bemängelte Bleichmittel. Das funktioniert durch die Verwendung von Frischfaser.
Holzbesteck ist eine umweltfreundliche Einweg Alternative. Einwegbesteck aus Holz ist in der Herstellung umweltfreundlicher und verursacht weniger CO2 Ausstoß. Das Holz dafür wird aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Damit ein angenehmes Gefühl beim Essen entsteht werden die Besteckteile mit einer Beschichtung versehen die mineralölfrei und kompostierbar ist. Dies vermindert aber die Kompostierfähigkeit. Messer sind meist ohne Beschichtung. Aber bedenken Sie: Ein Baum braucht mindestens 70 Jahre um stattlich heran zu wachsen und wir schnitzen Besteck daraus, um es einmal zu verwenden!
Ein gut geschriebener Beitrag über Holz Einweggeschirr. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, außer dass er lediglich auf Besteck eingeht. Denn es gib viele weitere Artikel wie z.B. Schalen, To Go- bzw. Take Away Boxen und Fingerfood Platten aus Holz. Selbstverständlich benötigt ein Baum recht lange um heran zu wachsen, doch setzt man bei der Herstellung ausschließlich FSC-zertifiziertes Holz ein, so kommt es aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Das ist bei uns eine Grundvoraussetzung. Zudem wird der CO2-Fußabdruck durch die Verwendung von Holz aus Europa und auch dem Schwarzwald klein gehalten, da die Lieferwege kurz sind.
Abschließend möchten wir dem SWR zugutehalten, dass der verfasste Artikel höchstwahrscheinlich für Privatpersonen und Haushalte geschrieben ist. Dementprechend ergeben sich andere Sichtweisen und Schwerpunkte.
Darüber hinaus betonen wir, dass Artikel zur Aufklärung rund um die Thematik Bio Einweggeschirr äußerst wichtig und notwendig sind, da noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss und danken dem SWR an dieser Stelle ausdrücklich für den Artikel, obgleich wir auf Grund der Einsatzorte unseres Geschirrs eine andere Sicht auf die Dinge haben.
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